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Gewächshaus Gemüse Sorten

Gewächshaus Gemüse Sorten

Jetzt wo im Gewächshaus bei den Tomaten, Paprika, Melonen und Gurken Haupternte ist, sollte man einmal prüfen, ob die angebauten Sorten alle richtig waren. Wie war der Ertrag und Geschmack? Gab es Schwierigkeiten, z. B. durch die hohen Niederschläge in einigen Bundesländern in diesem Jahr, wodurch es zu hoher Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus kam? Bei der Planung, bzw. Auswahl für das nächste Jahr, sollte der Gewächshausgärtner immer darauf achten, dass die Sorten auch für das Gewächshaus geeignet sind. Beim Zukauf von Jungpflanzen im Gartencenter kann man leider selten solche Sorten erwerben.

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Trotzdem sind die Angebote im Gartencenter meist »Profi-Sorten«, die schon im Erwerbsgartenbau gute Ertrags- und Qualitätseigenschaften sowie einen hohen Resistenzstandard nachgewiesen haben. Ja, und dann sind da ja noch jedes Jahr wieder Neuheiten, ob bei Tomaten, Gurken oder Salaten. Doch braucht man immer neue Sorten, und was ist mit „regional“, geht der Trend nicht doch dahin? Und sind die neuen Sorten nicht alle „genmanipuliert“? Und nicht zuletzt, früher schmeckten die Tomaten doch viel besser, also doch alte Sorten? Wer prüft eigentlich die neuen Sorten, wer behält den Überblick über die Sorten?

Zuständig dafür ist das Bundessortenamt, eine Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Bundessortenamt prüft jede neue Sorte vor der Sortenzulassung und überprüft ob die Qualität des später verkauften Saatgutes auch der Zulassung entspricht.

Was sind eigentlich Neuzüchtungen?

Auf den Saattüten oder in den Veröffentlichungen der Saatgutanbieter tauchen Begriffe auf wie, Neuheit, Neuzucht, Geschützte Sorte oder Originalsaat. Die Bezeichnungen Neuheit oder Neuzucht sagt nicht viel aus, weil schon geringfügige Abweichungen z. B. bei der der Blütengröße oder der Standfestigkeit solche Begriffe rechtfertigen sollen. Sicher ist man bei einer Hochzucht, denn erst nach dreijährigem Versuchsanbau beim Bundessortenamt dürfen Samen mit diesem Zusatz angeboten werden.

Eine „Geschützte Sorte“ ist keine Aussage über Qualität, sondern lediglich das Züchterschutz besteht, man darf die Sorte nicht einfach nachbauen. Die Originalsaat garantiert einen gleichmäßig hohen Stand der Qualität. Ein kontrollierter Nachbau, was besonders bei den sogenannten F1 -Hybriden eine Rolle spielt. Das sind Kreuzungen aus zwei verschiedenen Elternstämme. Sie wurden so lange weiter gezüchtet bis sie „reinerbig“ sind und eine einheitliche Nachkommenschaft garantieren. Wenn solche reinerbigen Eltern nun kombiniert werden entstehen in der ersten Generation, die aus der Kreuzung beider Partner hervorgeht die besagten F1 -Hybriden. Sie zeichnen sich durch absolute Einheitlichkeit aus. Wenn man ihre Nachkommen (Samen) weiterverwendet, sind die Eigenschaften sehr unterschiedlich. F 1 Hybriden müssen immer wieder nachgezüchtet werden, darum sind sie auch als Samen teurer.

Nur regional ist gut – Stimmt das?

Nun aber zu regionalen Sorten, für das Gewächshaus spielen sie keine Rolle. Mit dem Gewächshaus kann man ja die Kulturbedingungen, abweichend vom „regionalen Klima“ steuern oder verbessern. Und nur weil eine regionale Sorte am Standort seit Jahrzehnten angebaut wird muss sie nicht unbedingt meinem Geschmack entsprechen. Und dann die alten Sorten, häufig wird da etwas verklärt. Sicher ist es wichtig das Genpotenzial alter Sorten zu erhalten. Es sind natürlich auch besonders schmackhafte Sorten dabei, auch ertragreiche. Nur, es wurde auch früher immer weiter gezüchtet und verbessert. Wenn man alte Sorten anbauen will, dann, weil man ihren Geschmack schätzt oder weil man den Samen (da reinerbig) selbst gewinnt. Trotzdem, jedes Jahr sollte man etwas Neues ausprobieren, als Beispiel seien die Snack- oder Minigurken genannt. Früher gab es Schlangen und Einlegegurken, die großen Schlangengurken waren richtig für große Familien. Heute bei den vielen eher kleinen Haushalten sind eben Minigurken viel besser- und nicht weniger lecker!

 

Tomatensorte Rote Zora

Tomatensorte Rote Zora

Der Geheimtipp unter Gärtnern

Unter 3.500 Tomatensorten die 2003 auf Freilandtauglichkeit gegen Krautfäule, bei guten Qualität- und Ertragseigenschaften untersucht wurden, um Sortenempfehlungen für den ökologischen Freilandanbau zu geben, gehört die Rote Zora zu den zehn Besten. Ihre Herkunft ist unbekannt.

 

Worauf muss man beim Gemüseanbau achten?

Je nach Stärke der Widerstandskraft unterscheidet man bei Gemüsesorten: Widerstandsfähig ist eine Sorte, die keine genetische Resistenz oder Toleranz gegen Krankheiten besitzt. Sie ist aber trotzdem im Vergleich besser, weil sie dem Standort angepasst ist oder ein festeres und härteres Pflanzengewebe besitzt. Tolerant ist eine Sorte, die nicht vollständig immun gegen eine bestimmte Schädigung ist, aber ohne Einbußen damit fertig wird. Resistent ist eine Sorte, die immun ist gegen die entsprechenden Schaderreger, sie bleibt gesund. Weder Wachstum noch der Ertrag werden durch den Schädiger beeinträchtigt. Das sind Erfolge jahrzehntelanger Züchtung, nicht gentechnischer Veränderungen! Man soll sich ruhig von den Angeboten in den Katalogen verführen lassen, aber immer etwas probieren. Zuerst muss man ja nur den Samen kaufen, da kann ruhig einmal etwas schiefgehen.

Jedes Jahr werden in den Gartenzeitschriften neue Sorten vorgestellt, die meisten Samenanbieter vermerken ihre Neuheiten in den Katalogen. Dann ist da ja auch noch das Internet, einfach bei Google neue Gemüsesorten eingeben und schon hat man Zugriff. Doch erst, wenn man die Neuen gefunden hat, beginnt die Arbeit. Zuerst, sind sie wirklich neu, gibt es schon Erfahrungen bei anderen? Leider kann man ja den Geschmack nicht übers Internet testen, aber Erfahrungsberichte lesen. Will man auf eigene Anzucht verzichten, wird es schon schwieriger, denn Jungpflanzen der Neuheiten werden selten angeboten. In Gärtnereien ist man aber natürlich auch grundsätzlich interessiert, also fragen lohnt sich. Tomaten, Gurken, Melonen und andere Gewächshauspflanzen werden auch im Frühjahr als Jungpflanzen im Versand angeboten. Für ganz Mutige steht auch die TomTato® – eine auf Kartoffel gepfropfte Tomate bereit. Das ist übrigens auch mit Auberginen möglich!

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Die Originalversion dieses Beitrags erschien in der Gewächshaus Post, Ausgabe 08/2016, Text und Bild: Jörn Pinske.

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